40. Schwangerschaftswoche (SSW)

Ist der Zeitpunkt der 40. SSW herangekommen, denken einige Frauen über einen Kaiserschnitt nach. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Gründe und die möglichen Nachteile eines Wunschkaiserschnittes.

Das Baby bereitet sich in der 40. Schwangerschaftswoche auf die erste Zeit nach der Geburt vor und speichert Stärke und Flüssigkeit.

40 SSW - Carlas Schwangerschaft in der 40.Woche 40 SSW:

„Mannometer, bald kann ich wirklich nicht mehr! Ich laufe schon extra ständig die Treppen hoch und runter, obwohl es superanstrengend ist, damit es endlich losgeht! Im Internet habe ich ein Rezept für einen Wehentee gefunden, ob ich das mal probieren soll? Oder lieber vorher die Hebamme fragen? Heißes Baden nützt jedenfalls auch nichts, nur, dass Thomas mich hinterher wieder aus der Wanne stemmen muss.
He, morgen ist mein ET und es regt sich absolut NICHTS! Meine Mama hat heute Morgen schon angerufen und nachgefragt, Schwiegerpapa stand gestern sogar ganz zufällig vor der Tür. Leute, lasst mich doch endlich in Ruhe! Ich weiß, dass ihr es gut meint, aber eure Aufregung macht das Warten nur noch schlimmer.
Mir spukt seit ein paar Tagen ein Gedanke im Kopf herum, der immer wiederkommt: Warum nicht einfach einen Kaiserschnitt machen lassen? Die kleine Madame ist doch jetzt reif genug – und ich muss mich nicht mit Geburtsschmerzen und noch mehr Aufregung plagen. Thomas findet die Idee doof, aber der muss das Baby ja auch nicht auf die Welt bringen.“

Carlas Tagebuch in der 40. SSW

Etwas mehr als 30 % aller Geburten in Deutschland enden als Kaiserschnitt. Die Bauch-OP zur Entbindung hat sicherlich schon viele Leben gerettet, darum ist es gut, dass diese Option in der modernen Zeit besteht. Aber nicht alle Kaiserschnitte sind tatsächlich medizinisch notwendig. Manchmal sind menschliche Wunschvorstellungen die treibende Kraft hinter dem operativen Eingriff, ohne dass konkrete Gefahren drohen: Der Wunschkaiserschnitt hat längst Einzug gehalten in deutschen Kliniken.

Warum wünschen sich Frauen einen Kaiserschnitt?

Die Vorteile eines Wunschkaiserschnittes scheinen auf der Hand zu liegen: Die Geburt ist exakt terminierbar, Ungeduld und langes Warten werden unnötig. Der Partner kann seine Termine entsprechend legen, sodass seine Anwesenheit im Kreißsaal gesichert ist. Während der Geburt muss die Frau sich nicht anstrengen und keine Schmerzen aushalten.

In der Regel setzt der Narkosearzt eine Regionalanästhesie, sodass die Mutter bei vollem Bewusstsein bleibt und ihr Baby direkt nach der Entbindung in den Arm nehmen darf. Der OP-Bereich wird mit Tüchern verhangen. Hinzu kommt das Versprechen von besonderer Sicherheit, das die moderne Medizin bietet: Die Frau ist versucht, sich weniger auf die Kraft ihres Körpers als auf die Routine der Ärzte zu verlassen.

Viele Frauen sind fixiert auf den errechneten Termin, also auf ein Datum. Aber der Geburtstermin entspricht einem Zeitraum von 4 Wochen, 2 Wochen vor Termin und 2 Wochen nach Termin ist alles möglich. Jedes Kind hat seine individuelle Tragzeit, darüber sollten die Frauen besser informiert werden. Viele haben schon ein paar Tage nach dem Termin den Wunsch nach einer Geburtseinleitung. Wenn man jedoch ohne Grund in das natürliche Geschehen eingreift, ist die Gefahr eines Kaiserschnitts deutlich erhöht! Für uns Klinikhebammen ist die Einleitung ein echtes Reizthema!!! Ein anderes heikles Thema ist der Wunschkaiserschnitt. Die Frauen wissen gar nicht, was sie sich und ihrem Kind antun! Da wäre mehr Aufklärung nötig, auch von Seiten der Kinderärzte.

 B.Möllinger, Hebamme

Nachteile im Blick: die Schattenseiten des Wunschkaiserschnitts

Carla sollte in ihrer Situation allerdings besser Abstand von einem Wunschkaiserschnitt nehmen. Ihre Unsicherheit entsteht nur dadurch, dass sie die wunderbare Kraft ihres Körpers noch gar nicht kennt – und dass ihre Ungeduld überhandnimmt. Sie ist eine gesunde, noch recht junge Frau und muss sich eigentlich gar keine Sorgen machen. Hier sind die Gründe, warum sie auf den Wunschkaiserschnitt verzichten sollte:

  • Bei jedem chirurgischen Eingriff bestehen Risiken, auch dann, wenn es sich um eine Routinemaßnahme handelt. Nach der OP können Wundheilungsstörungen oder Entzündungen auftreten.
  • Der Wunschkaiserschnitt bringt Frauen um ein einmaliges Geburtserlebnis, das zwar mit Schmerz uns Anstrengung verbunden ist, aber auch ganz neue Gefühlswelten eröffnet.
  • Nach einer gelungenen Spontangeburt empfinden die meisten Frauen zurecht Stolz auf die enorme Leistung ihres eigenen Körpers: Niemand sollte sich das freiwillig nehmen lassen.
  • Der Wundschmerz eines Kaiserschnitts wird von vielen Frauen zu Anfang als ziemlich stark empfunden. Am ersten Tag ist die eigenständige Versorgung des Neugeborenen durch die Mutter kaum möglich.
  • Nach dem Kaiserschnitt bleibt immer eine Narbe zurück. Aufgrund moderner OP-Technik sind die heutigen Kaiserschnittnarben relativ klein und liegen innerhalb der Bikinizone, das heißt, sie werden vom Slip verdeckt. Trotzdem bleibt der Körper optisch nicht völlig intakt, es kann sogar zu schmerzhaften Verwachsungen kommen.
  • Der Klinikaufenthalt für Kaiserschnittpatientinnen ist etwas verlängert, im Durchschnitt bleiben sie sechs Tage auf der Station.
  • Bei Folgeschwangerschaften besteht aufgrund der vernarbten Gebärmutter eine höhere Kaiserschnittwahrscheinlichkeit.
  • Das Baby könnte beim Kaiserschnitt verletzt werden. Allerdings handelt es sich in diesem Fall zumeist nur um harmlose, kleine Schnitte, die schnell wieder verheilen.
  • Kinder, die bei der Geburt keine Wehen erlebt haben, leiden häufiger unter Atemproblemen. Studien berichten auch über erhöhte Allergierisiken für Kaiserschnittkinder.
  • Der natürliche Geburtsstress bewirkt beim Baby eine kräftige Hormonausschüttung, es kämpft sich regelrecht ins Leben. Der stundenlange Weg hinaus bietet eine gute Vorbereitung auf das „Danach“, während das Kind beim Kaiserschnitt plötzlich draußen ist. Über die genauen psychischen und gesundheitlichen Folgen herrscht noch keine Einigkeit.

40 SSW – Kurz vor dem ET: Was macht das Baby?

Nur etwa 5 % aller Babys kommen exakt am errechneten Termin zur Welt, das heißt am Tag 40+0. Carlas kleine Tochter macht es sich auch noch über die 40. Woche hinaus im Bauch bequem. Ungeborene wiegen in dieser Schwangerschaftswoche durchschnittlich 3,4 kg, es gibt aber auch Kinder mit mehr als 4 kg oder unter 3 kg Gewicht, die völlig gesund zur Welt kommen.

In der 40. SSW viel Stärke und Flüssigkeit speichern

Eines haben alle Babys zu diesem Zeitpunkt gemeinsam: Ganz zusammengerollt in der Fötalstellung liegen sie in der Gebärmutter und können sich aufgrund der Enge nur noch wenig bewegen. Auch nach der Entbindung liegen die Kleinen noch lange mit angezogenen Knien und angewinkelten Armen in ihrem Bettchen.

Die kindliche Leber speichert in der 40.SSW Stärke ab, der Körper sammelt Flüssigkeitsreserven. Nach der Geburt wird die Stärke in Glucose verwandelt, so sichert das Kind seine Versorgung in den ersten Lebensstunden. Idealerweise erhält es direkt nach der Geburt zusätzlich das extrem nahrhafte Kolostrum, die fett- und antikörperhaltige Vormilch, aus der mütterlichen Brust.

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