36. SSW (Schwangerschaftswoche)

Erstgebärende erhalten in der 36. SSW häufig die Nachricht, dass ihr Baby die Geburtsposition eingenommen hat. Im Folgenden geben wir Ihnen Tipps für die geburtsvorbereitende Akupunktur und Informationen über die Geburtsposition.

36-SSW_Carlas-Schwangerschaft Carlas Tagebuch in der 36. SSW: „Okay, der Arzt sagt, unsere Kleine befindet sich in Startposition. Seit dieser Woche bekomme ich wieder viel besser Luft, das tut gut! Der Bauch sitzt deutlich tiefer, weil unser Mädel sich mit dem Kopf ins Becken gesenkt hat. Alles ist also optimal für die Geburt vorbereitet, mein Arzt ist zufrieden. Leider heißt das nicht unbedingt, dass es schon bald losgeht. Wann die ersten richtigen Wehen kommen, steht weiterhin in den Sternen. Senkwehen haben ich bereits genug, an die bin ich schon gewöhnt. Sie tun mir zum Glück gar nicht weh, der Bauch wird nur ab und zu, ganz unregelmäßig, hart. Ein gutes Training für die Gebärmutter, meint meine Hebamme.
Ich gehe heute Abend jedenfalls zur geburtsvorbereitenden Akkupunktur. Das soll tatsächlich helfen, die Entbindung zu verkürzen. Vor allem bei der ersten Schwangerschaft scheint mir das sehr sinnvoll, weil dann ja die Wehen über zehn Stunden und länger gehen können. Wenn ich daran denke, komme ich jetzt schon ins Schwitzen! Hoffentlich wird es bei mir nicht so ein 24-Stunden-Martyrium wie bei meiner Freundin Anne.“

Ab der 36. Schwangerschaftswoche bieten speziell ausgebildete Hebammen und Frauenärzte die geburtsvorbereitende Akupunktur an. Statistisch gesehen verkürzt diese Maßnahme die Geburtsdauer bei Erstgebärenden um etwa 20 Prozent – das kann sich durchaus lohnen! Allerdings ist diese Akupunktur keine Krankenkassenleistung, sie muss aus eigener Tasche beglichen werden.

Schnellere Reifung des Gebärmutterhalses durch Akupunktur

Inzwischen befassen sich bereits mehrere wissenschaftliche Studien mit dem Thema „Akupunktur in der Schwangerschaft“. Zum Beispiel hat die Frauenklinik Mannheim untersucht, inwieweit die geburtsvorbereitenden Nadelstiche die Entbindung erleichtert. Das Ergebnis ist eindeutig: Eine fachmännisch durchgeführte Akupunktur lässt den Gebärmutterhals schneller reifen – und die Wehen der Eröffnungsphase wirken effektiver. Man geht also davon aus, dass mittels dieser speziellen Behandlung die meisten Frauen ihr Baby schneller im Arm halten werden. Die Akupunktur bewirkt allerdings keine vorzeitigen Wehen, der Geburtstermin lässt sich damit nicht vorverlegen.

Akupunktur ab der 36. SSW: Wie läuft die Behandlung ab?

Einmal pro Woche tritt die Schwangere ab der 36. SSW zur Akupunktur an. Die meisten Frauen schaffen drei bis vier Termine zu je 20 bis 30 Minuten, bis das Kind zur Welt kommt. Auch dann, wenn der ET bereits überschritten ist, wird die Behandlung normalerweise fortgesetzt.

Die Hebamme oder der Arzt ertastet zuerst jeden Akupunkturpunkt einzeln, in diesem Fall an Fuß und Bein, eventuell auch im Kopfbereich. Dann werden die 0,3 mm dünnen Nadeln ganz schnell etwa einen halben Zentimeter tief eingestochen. Der Ausführende wird sich dann bis zum De-Qi-Punkt vortasten. Wenn die werdende Mutter eine Art winzigen Stromschlag, Wärme, Taubheit oder Kribbeln empfindet, verbleibt die jeweilige Nadel eine Weile an der entsprechenden Position.

Geburtsposition eingenommen?

Erstgebärende erhalten in der 36. SSW häufig von ihrem Arzt oder der Hebamme die Nachricht, dass das Baby sich in guter Startposition befindet: Das Köpfchen hat sich in diesem Fall ins kleine Becken gesenkt, das Kind liegt mit dem Gesicht nach hinten. Wenn die Schwangere bereits ein Kind geboren hat, dauert es mit dem „Einstellen“ in der Regel noch etwas, manchmal sogar bis zu den erstehen Wehen.

Allerdings finden nicht alle Babys in den letzten Schwangerschaftswochen den „richtigen Dreh“. In 3 bis 4 Prozent der Fälle liegt bis zum Schluss mit dem Po oder Steiß nach unten. Die Hebamme kennt verschiedene Methoden, das Baby zu einer Drehung im jetzt sehr engen Mutterleib anzuregen, doch die helfen nicht immer. In einigen Fällen ist sogar eine Spontangeburt in Beckenendlage oder Steißlage möglich. Die meisten Ärzte raten aber zu einem Kaiserschnitt und setzen den OP-Termin etwa zwölf Tage vor dem errechneten Geburtstermin an.

Kindsbewegungen weniger spürbar

Ist die „Einstellung“ des Babys, wie bei Carla, bereits erfolgt, stellen die meisten Schwangeren fest, dass sie weniger Kindsbewegungen spüren. Das ist normalerweise ist gar nicht schlimm! Der Zwerg hat nun viel weniger Bewegungsspielraum, er liegt eingezwängt zwischen den Beckenknochen und tritt vielleicht hin und wieder mit den Beinen nach oben.

Was ist ein Sternengucker?

Die meisten Babys liegen vor der Geburt mit Blickrichtung zur mütterlichen Wirbelsäule. Aus dieser Position heraus können sie sich unter den Wehen viel besser ins Becken eindrehen, das erleichtert die Geburt. Kleine Sternengucker jedoch möchten bei ihrer Geburt lieber den Himmel sehen: Liegt die Mutter auf dem Rücken, schauen sie nach oben. Sternengucker-Geburten verlaufen in der Regel schwieriger, relativ häufig kommen dabei Zange oder Saugglocke zum Einsatz.

Blick auf den Bauchzwerg in der 36. SSW

In dieser Schwangerschaftswoche haben die meisten Babys die 2,5 kg-Marke deutlich überschritten. Sie nähern sich einer Länge von 50 cm, den meisten fehlen nur noch zwei bis drei Zentimeter. Wenn man bedenkt, dass dieses kleine Paket Mensch aus zwei winzigen Zellen entstand, wird das eigentliche Wunder erst richtig klar! Die Lanugo-Behaarung fällt bei den meisten Kindern in dieser Schwangerschaftswoche komplett aus, manchmal bleiben noch einzelnen Haarpartien zurück. Wird das Baby also bald geboren, sieht es wahrscheinlich nicht mehr aus wie ein kleiner Werwolf!

Copyright: canstockphoto7729759

Alles für eine entspannte Babyzeit

Stillsessel im KinderzimmerhausNestchen für Babys
Babywippen im Kinderzimmerhausbabybetten im Kinderzimmerhaus