34. Schwangerschaftswoche (SSW)

Beginn des Mutterschutzes und erhöhter Kalziumbedarf

Carla in der 34. SchwangerschaftswocheCarlas Tagebuch in der 34 SSW:

„Am letzten Arbeitstag vor der Geburt haben meine Kollegen mich wirklich standesgemäß verabschiedet, das war echt schön! In die Mutterschutzzeit nehme ich nun ein tolles Wellnesspaket mit, das sie mir geschenkt haben: Badekugeln, Massageöl, eine Hautcreme für meinen Bauch, ein Kuschelkissen, meine Lieblingspralinen und sogar eine Flasche alkoholfreien Sekt. Jetzt wird mir erst richtig klar, wie sehr sich mein Leben nun verändert: Ich komme ja erst in zwei Jahren wieder, dafür haben Thomas und ich uns entschieden. Auf der Arbeit ist zwar nicht immer alles „heile Welt“ – ganz im Gegenteil – und trotzdem werde ich so einiges vermissen.
Etwas erschrocken war ich, als ich am Mittwoch etwas festen Schleim, mit Blut vermischt, in meinem Slip fand. Aber dann habe ich mich erinnert, was die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs ǘber das „Zeichnen“ erzählt hat und war wieder einigermaßen beruhigt.“

Gesetzlicher Mutterschutz ab der 34. SSW

Sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, also genau bei 34+0, beginnt die gesetzliche Mutterschutzzeit. Sie endet acht Wochen nach der Geburt, bei einer Mehrlingsschwangerschaft kommen vier weitere Wochen hinzu. Eine Frau im Mutterschutz darf nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz beschäftigt werden, selbst dann nicht, wenn sie es wünscht. Diese strenge Regel dient dem Schutz von Mutter und Kind, die vor und nach der Entbindung dringend ihre Ruhe benötigen.

Mutterschaftsgeld und Zuschuss des Arbeitgebers

Für die Zahlung des Mutterschaftsgeldes ist die Krankenkasse zuständig, wenn die Schwangere gesetzlich krankenversichert ist und einen Arbeitsplatz innehat. Der Arbeitgeber ergänzt das Mutterschaftsgeld durch einen Zuschuss bis auf das Arbeitsentgelt der letzten drei Kalendermonate, die vollständig abgerechnet wurden. Zur Berechnung wird das Entgelt zunächst um alle gesetzlichen Abzüge vermindert. Der Frauenarzt stellt frühstens sieben Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin eine Bescheinigung aus, die zur Beantragung des Mutterschaftsgeldes bei der Krankenkasse dient.

Ein Blick auf den Bauch in der 34. SSW

Viele Schwangere stellen in dieser Schwangerschaftswoche fest, dass seltsame Dinge an ihrem Bauch vorgehen: Eine senkrecht verlaufende, dunkle Linie bildet sich auf der Bauchmitte, die sogenannte „Linea Nigra“. Diese Linie kann eine deutlich braune Farbgebung besitzen oder auch nur ganz schwach ausfallen, das ist sehr individuell. Sie bildet sich nach der Entbindung restlos wieder zurück.

Eine ebenso harmlose Erscheinung ist das „Ploppen“ des Bauchnabels: Dieser wölbt sich bei zahlreichen werdenden Müttern in den letzten Schwangerschaftswochen nach außen. Manchmal reißt auch das Bindegewebe am Bauchnabel ein, dann fällt der Nabel sozusagen in ein Loch. Dieser kleine Schönheitsfehler bleibt leider für den Rest des Lebens erhalten.

„Zeichnen“ – was ist das?

In manchen Kreisen geht immer noch die Sage herum, dass das Kind sehr bald kommt, wenn die Mutter „zeichnet“. Beim Zeichnen lösen sich Teile des Schleimpfropfens, der schützend vor dem Muttermund liegt und Keime fernhält. Die Schwangere stellt fest, dass sie Schleim verliert, der teilweise mit Blut vermischt sein kann. Der Vorgang wird durch die Senkwehen ausgelöst und gibt tatsächlich keine verlässliche Auskunft darüber, ob die Geburt kurz bevorsteht. Kommen zum Schleimabgang regelmäßige Wehen hinzu, die sogar schon etwas schmerzen, sollte die werdende Mutter eine Klinik oder zumindest ihren Arzt aufsuchen. Bei stärkeren Blutungen gilt dies selbstverständlich auch.

34 SSW: Kalzium ist gut für Babys Knochen

Das Skelett des Babys ist in der 34. SSW natürlich längst komplett, es härtet allerdings weiter aus und nimmt dabei an Dichte zu. In dieser letzten Schwangerschaftsphase entnimmt die Plazenta dem mütterlichen Stoffwechsel große Mengen Kalziums, sodass die Schwangere gut daran tut, viel von dem wertvollen Mineral zu sich nehmen. Milchprodukte sind eine Möglichkeit hier die Versorgung zu verbessern.

Flexibler Schädel für die Geburt

Der Schädel ist allerdings alles andere als komplett, die Schädelplatten sind relativ weich und noch nicht zusammengewachsen. Das muss auch so sein, denn im engen Geburtskanal schieben sich die Platten übereinander und verringern so den Kopfumfang erheblich. Die weichen Bereiche zwischen den Schädelplatten nennen sich „Fontanellen“, die sind durch eine feste Bindegewebsschicht verschlossen. Die kleine Fontanelle am Hinterkopf schließt sich in den ersten drei Lebensmonaten, die große Lücke ganz oben wird wahrscheinlich zum 2. Geburtstag verschwunden sein.

Maniküre gefällig? Babys Fingernägel sprießen!

In der 34. SSW kann das Baby schon richtig lange Fingernägel haben und sich damit selbst kratzen. Die Konsistenz ist allerdings so weich, dass die Nägel nur sehr oberflächlich die Haut anritzen. Nach der Entbindung stülpen einige Eltern Socken über die kleinen Händchen, um auch nach dem ersten Fingernägelschneiden weitere Kratzspuren zu vermeiden.

Kliniktasche: Was nimmt eigentlich der werdende Vater mit?

Thomas ist überrascht, als seine hochschwangere Frau Carla ihn fragt: „Was möchtest du mit in die Klinik nehmen, wenn unser Kind kommt?“ Carla hat letzte Woche (in der 33.SSW) ihre eigene Kliniktasche gepackt, sie macht sich viele Gedanken über den Ablauf der Geburt und möchte gerne gut gerüstet sein. Lächelnd hält sie ihrem Mann eine schicke, neue Tasche entgegen: „Die habe ich extra für dich gekauft.“

Thomas war in den letzten Wochen so stark in seine Arbeit involviert, dass er an eine eigene Tasche gar nicht gedacht hat. Aber Carla hat Recht, denkt er: Wenn zur Geburt alles schnell gehen muss, dann ist es besser, wenn auch meine Sachen bereitstehen. Was packe ich also ein?

Mit einem Blick in Carlas Kliniktische stellt er fest, dass er viele Dinge, die sie eingepackt hat, wahrscheinlich ebenfalls benötigt. Er stellt sich eine kleine Liste zusammen:

  • bequeme Wechselkleidung, falls es länger dauert
  • Zahnbürste, Waschlappen, Handtuch
  • kleine Snacks (süß: Kekse, deftig: Salamis)
  • Energie für zwischendurch: Traubenzucker, Energy-Drink
  • Kleingeld für Cafeteria, Getränke- und Parkautomat
  • Fotoapparat, Handy plus Ladegeräte
  • Ersatzakku für den Fotoapparat
  • MP3-Player
  • ein Buch

Ob er wirklich dazu in der Lage sein wird, im Kreißsaal ein Buch zu lesen, wird sich wohl noch zeigend. Jedenfalls packt er sich einen spannenden Krimi ein, falls es viele Stunden zu überbrücken gilt. Sein Handy und den MP3-Player will er nicht jetzt schon einpacken, diese beiden Geräte braucht er vorher noch. Aber er legt sich einen Erinnerungszettel auf die Tasche, damit er dann, wenn es ernst wird, an die noch fehlenden Sachen denkt.

Die 34. SSW auf einen Blick

  • Erhöhter Kalziumbedarf beim Baby. Die Lungen sind jetzt weitgehend ausgereift.
  • Der Mutterschutz beginnt sechs Wochen vor dem Geburtstermin mit der 34. SSW
  • Zeit für alle praktischen Vorbereitungen, wie dem Packen der Kliniktasche

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