41. Schwangerschaftswoche (SSW)

In der 41. SSW sollte das Kind eigentlich längst da sein, denkt unsere Tagebuchschreiberin Carla und so manche andere Schwangere. Dabei stellen sich folgende Fragen:

carlas-tagebuch-41-sswCarlas Tagebuch, 41. SSW: „Was habe ich mir am Ende noch Stress gemacht! Die Suche nach einem guten Wehenmittel hat mich richtig in Beschlag genommen. Zum Glück hat meine Hebamme mich im Gespräch wieder zur Vernunft gebracht, mir ein schönes Tee-Rezept gegeben, mich wohlig massiert und mir das viele Treppensteigen ausgeredet. Ausruhen, die Kraftreserven für die Geburt aufsparen und nur ganz sanft auf die Wehen einwirken, das hat es echt gebracht!
Und jetzt kommt die freudige Nachricht: Unsere kleine Emma wurde mit 3.250 g und 51 cm am Mittwochmorgen um 6:02 Uhr geboren, genau bei 40 Wochen +4 Tagen. Ich brauchte keine Einleitung, dafür aber eine volle Nacht harter Arbeit. Thomas war die ganze Zeit bei mir, obwohl er zwischendurch einmal eingeschlafen ist. In der heißen Pressphase allerdings war er genauso hellwach wie ich, und als Emma herausgepurzelt kam, haben wir beide geheult!
Sie hat ganz süße, winzige Löckchen, unsere Prinzessin. Ich möchte sie ständig im Arm halten und am liebsten gar nicht mehr ablegen. Sie hat so einen kräftigen Zug an der Brust, dass es mir fast die Schuhe auszieht! Diesen kleinen Schatz gebe ich nie wieder her!“

Ist der errechnete Geburtstermin überschritten, steht alle zwei Tage ein Termin beim Frauenarzt an. Das Baby gilt nach dem Entbindungstermin als „übertragen“, allerdings ist das bei guter Gesundheit von Mutter und Kind eine ganz ungefährliche Sache: Ungefähr 10 % aller Babys werden in der 41. SSW oder gar in der 42. Schwangerschaftswoche geboren. Manches Kind braucht einfach noch ein bisschen länger. Bei nach dem Termin geborenen Mädels sagt der Volksmund, die Kleine müsse sich nun erst einmal „schick machen“ für den allerersten Auftritt.

Wann kommt es zur Geburtseinleitung?

Der Frauenarzt prüft bei jedem Termin per Ultraschall genau, ob noch genügend Fruchtwasser vorhanden ist und wie die Plazenta aussieht. Damit stellt er sicher, dass das Ungeborene weiterhin gut versorgt wird. Wenn er Probleme feststellt, wird er mit seiner Patientin über eine Einleitung oder einen Kaiserschnitt sprechen. Fallen die Untersuchungsergebnisse weiterhin positiv aus, wird die Geburt spätestens am zwölften Tag nach Entbindungstermin eingeleitet oder das Baby per Kaiserschnitt geholt.

In der 41. SSW: Wehen durch Hausmittel ankurbeln?

Die wachsende Ungeduld nach der 40. Woche ist absolut verständlich, das Leben mit dem Riesenbauch gestaltet sich immer unbequemer. Es gibt einige sanfte Methoden, den Körper so in Schwung zu bekommen, dass die Wehen endlich starten. Dabei handelt es sich allerdings nicht um unfehlbare Zaubermittel, sie wirken bei jeder Frau anders. Ungeduldige sollten sich besser an ihre Hebamme wenden, um die genaue Vorgehensweise zu besprechen.

Hebammen empfehlen diese sanften Wehenmittel:

  • Ein warmes Bad kann Wunder bewirken. Legen Sie sich ganz entspannt in das angenehm temperierte Wasser. Badezusätze wie Ingwerwurzelöl, Nelkenöl und Zimtblätter verstärken die wehenfördernde Wirkung. Zur Sicherheit sollte beim Baden immer jemand in Rufweite sein, um der werdenden Mutter aus dem Wasser zu helfen.
  • Gönnen Sie sich eine Bauchmassage mit warmem Massageöl! Sie können die Massage im Sitzen selbst durchführen, aber richtig angenehm wird es erst, wenn die sanften Finger des Partners oder der Hebamme Ihre Haut liebkosen. Zur Massage verwenden Sie vorzugsweise eine Mischung aus 10 ml Mandelöl mit etwas Nelkenöl, Zimtöl, Ingweröl und Eisenwurzelöl vermischt. Die Hebamme hat die Mischung vielleicht bereits vorrätig.
  • Auch Geschlechtsverkehr in der Hochschwangerschaft wirkt wehenfördernd. Ist das Kind geburtsreif, produziert der weibliche Körper dabei das Wehenhormon Oxytocin. Auch das Sperma enthält Stoffe, die ein Startsignal setzen können: Die Prostaglandine bewirken, dass der Muttermund weicher wird. Seien Sie beruhigt: In einer gesunden Schwangerschaft löst normaler Geschlechtsverkehr keine Frühgeburten aus.
  • Abwarten und Tee trinken? In diesem Fall macht der alte Spruch besonders viel Sinn. Viele Frauen haben in den letzten Wochen bereits einige Kannen Himbeerblättertee getrunken, dieses einfache Rezept empfehlen Hebammen auch zum Ankurbeln der Geburt. Eine schmackhafte Teemischung aus Gewürznelken, Zimt, Eisenkraut und Ingwerwurzel besitzt ähnliche Wirkung.
  • Auch leichte Bewegung bereitet den mütterlichen Körper auf die Geburt vor, verbissenes Treppensteigen verbraucht allerdings zu viele Kraftreserven. Gehen Sie lieber ein wenig spazieren oder machen Sie ein paar vorsichtige Gymnastikübungen. Der Kopf des Kindes drückt dabei verstärkt auf den Muttermund und regt die Oxytocin-Ausschüttung an.
  • Hebammen kennen noch weitere Tricks und Kniffe, um Geburtswehen auszulösen. Diese Methoden sind allerdings nur etwas für erfahrene Hände. Die Geburtshelferinnen wenden zum Beispiel eine Brustwarzenstimulation an, setzen Akkupunkturnadeln oder verabreichen der werdenden Mutter homöopathische Mittel. Wehenfördernd wirkt sich auch eine professionelle Fußzonenreflexmassage aus oder ein Nelkenöl-Tampon.

Die Geburtseinleitung in der Klinik

Wenn die Wehen auch zum Ende 42. SSW nicht einsetzen wollen, wird in der Regel eine Geburtseinleitung durch den Arzt oder die Hebamme durchgeführt. Dafür stehen verschiedene Mittel zur Verfügung:

Die Eipol-Lösung ist eine häufig angewandte Methode, die Wehen bei geburtsreifen Schwangeren auszulösen. Die Hebamme löst dabei vorsichtig die das Baby umgebende Membran vom Muttermund. Das fühlt sich für die Schwangere unangenehm, vielleicht auch etwas schmerzhaft, an. Bleiben die Wehen trotzdem aus, lässt sich der Vorgang mehrmals wiederholen.

Eine weitere Möglichkeit besteht daran, ein Prostaglandinpräparat oder Syntocinon zu verabreichen, das die Gebärmutter zu Kontraktionen anregt. Die Frau erhält das Medikament in Tabletten- Pessar- oder Gelform. Dabei besteht die Gefahr der Überstimulierung, die allerdings durch Gegenmedikamente gestoppt werden kann.

Die Blasensprengung wurde früher zur Geburtseinleitung eingesetzt, heute öffnen Ärzte oder Hebammen die Fruchtblase aufgrund der Infektionsgefahr zumeist nicht mehr ganz ohne Wehen. Diese Methode ist eher dazu da, eine bereits begonnene Geburt zu beschleunigen.

Mutter und Kind wohlauf!

Wie sehr hat unsere Tagebuchschreiberin Carla diese Stunde herbeigesehnt, zu der es heißt: Mutter und Kind wohlauf! Der glücklichste Ausgang einer Schwangerschaft ist noch immer die Spontangeburt eines gesunden Kindes – oder munterer Mehrlinge. Viele Eltern erleben im Kreißsaal eine wahre Gefühlsachterbahn, auch Freudentränen sind am Ende durchaus mit dabei. Das ist erst der Anfang einer lebenslangen Liebe, die viel Kraft, Liebe und Verständnis fordert.

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Viel Zeit und drei Kameras

Tatsächlich kommt Carlas und Thomas’ kleine Tochter nach einer langen, anstrengenden Nacht zur Welt: Thomas hatte genügend Zeit, in seinem Krimi zu lesen (in der 34 SSW vorsorglich schon eingepackt), während Carla mit dem MP3-Player auf den Ohren die noch recht schwachen Wehen veratmet hat. Zum ersten Foto der neuen Familie stellen die glücklichen Eltern fest, dass sie zwei Kameras dabei haben. Und auch die Hebamme zückt einen Fotoapparat!

Überblick über die 41. Schwangerschaftswoche

  • in der 41. und 42. SSW ist der errechnete Geburtstermin bereits überschritten
  • Die ärztliche Überwachung ist jetzt noch intensiver
  • es besteht kein Grund zur Sorge, wenn genügend Fruchtwasser vorhanden ist und das Baby durch die Plazenta gut versorgt wird.
  • Wenn der Arzt Probleme feststellt, wird er eine Einleitung oder einen Kaiserschnitt ansprechen. Fallen die Untersuchungsergebnisse weiterhin positiv aus, wird die Geburt spätestens am zwölften Tag ( Ende der 42. SSW ) nach Entbindungstermin eingeleitet oder das Baby per Kaiserschnitt geholt.

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