Kinder erziehen – Energieverbrauch im Kinderzimmer senken

Unsere Tipps: So erziehen Sie Ihr Kind zum Energiesparen. Senken Sie die Strom- und Heizkosten durch moderne Leuchtmittel, die richtige Dämmung und Heizung im Kinderzimmer.

“ Immer, wenn ich am Kinderzimmer vorbeikomme, ist das Licht an. Manchmal läuft auch der CD-Player vor sich hin, obwohl unser Sohn schon lange im Wohnzimmer auf dem Sofa sitzt und liest. Jetzt kommt die Heizperiode und ich wette, dass weiter die Tür ständig offensteht, trotz Heizung. Tut mir leid, ich sehe ständig den Stromzähler ticken – aber unseren Jungen stört das nicht die Bohne.“ Jens, Vater eines 7-jährigen Sohnes.

Einige Erwachsene können sich noch gut daran erinnern, dass sich Mutter und Vater in der eigenen Kindheit oft über offenen Türen und brennendes Licht beklagten. Damals war das eigene Problemverständnis gering, darum strömte munter die Heizenergie weiter durch die offene Tür in den Flur – und der Kassettenrekorder lief stundenlang, ohne dass jemand zuhörte. Nun verändert sich plötzlich die Perspektive, denn aus Kindern sind Eltern geworden. Und das alte Spiel geht von Neuem los, nur, dass Energie heute noch teurer und Umweltschutz nötiger denn je ist.

Energiesparen: Wie erziehe ich mein Kind zu mehr Umweltbewußtsein?

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Kinder werden nicht nur dauerndes Klagen der Eltern zum Energiesparen erzogen, so viel steht fest. Sie haben keinen Begriff davon, was Strom und Heizenergie kosten, das Thema erscheint ihnen viel zu abstrakt. Trotzdem lassen Kinder sich für das Energiesparen sensibilisieren, es geht immerhin auch um den Umweltschutz.

Zeigen Sie Ihrem Kind einmal den Strom- oder Gaszähler, wenn gerade viel Energie verbraucht wird (mehrere Heizkörper an, Waschmaschine und Trockner laufen). Wenn Ihr Kind die Zahlenkolonnen auf dem Zähler und das schnell drehende Rädchen sieht, erhält es einen visuellen Eindruck vom Energieverbrauch.

Den eigentlichen Sinn hinter dem Sparen entdeckt es vielleicht dann, wenn es über die Folgen des verschwenderischen Umgangs mit Energie informiert ist. Anschauliche und kindgerechte Informationen liefert zum Beispiel das Klima-Musical „Eisbär, Dr. Ping und die Freunde der Erde“, das es auch im Buchformat gibt. Sicher finden Sie noch andere Literatur zum Thema, für die sich Ihr Kind interessiert.

Unsere Energiespartipps für das Kinderzimmer

Wenn die Tage langsam kürzer werden und die winterliche Dunkelheit Einzug hält, brennen natürlich die Lampen auch im Kinderzimmer häufiger. Kinder brauchen helle Räume, um sich wohlzufühlen. Energiesparlampen, Halogenlampen, IRC Lampen und LEDs besitzen einen geringen Stromverbrauch als die gute alte Glühbirne. Doch welche davon sind empfehlenswert für den Gebrauch im Kinderzimmer?

 

Optimal: Leuchtdioden (LEDs) für das Kinderzimmer

Die kleinen, widerstandsfähigen LED-Lampen warten mit einer besonders effizienten Energieverwertung auf: Hochwertige Produkte erreichen die Lichtausbeute der Energiesparlampe ohne deren Nachteile. Stattdessen bringen LEDs einen weiteren wichtigen Vorteil mit: Sie erhitzen sich im Gegensatz von Halogenlampen nicht, das schützt die Kleinen vor Verbrennungen. Eine einzelne LED kann bis zu 100.000 Stunden lang brennen. Die Anschaffungskosten liegen derzeit noch höher als bei anderen Leuchtmitteln, doch die Mehrausgabe lohnt sich.

Angenehm warm – und trotzdem günstig heizen

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Wer das Kinderzimmer ganz neu plant, wird um das Thema Heizen nicht herumkommen. Besonders empfehlenswert ist eine moderne Fußbodenheizung, denn diese gibt die Wärme großflächig ab und sorgt dafür, dass die Kinder sich auch barfuß oder beim Spielen auf dem Boden wohlig warm fühlen. Noch dazu spart diese Heizungsart bares Geld: Die Fußbodenheizung benötigt eine Vorlauftemperatur von ungefähr 35 Grad, während ein durchschnittlicher Radiator mindestens 50 Grad braucht. So spart die Fußbodenheizung bis zu 12 Prozent Energie bei gleichem Wärmeempfinden.

Kinderzimmer gegen Energieverlust dämmen

Ein ganz anderes Thema ist die Wärmedämmung des Kinderzimmers. Es besteht durchaus die Möglichkeit, ein einzelnes Zimmer gegen Wärmeverluste zu wappnen, ohne gleich die ganze Fassade zu dämmen. Einige Räume in Altbauten werden zum Beispiel einfach nicht warm, weil der Heizkörper in einer ungedämmten Nische steht: Verkleiden Sie die Heizkörpernische mit einer Dämmtapete oder, ganz praktisch, mit Styropor und reflektierender Folie. Wahrscheinlich müssen Sie den Heizkörper für diese Arbeit demontieren.

Unbeheizte Räume über dem Kinderzimmer stellen ebenfalls ein Problem dar, denn warme Luft steigt stets nach oben und „verpufft“ auf diese Weise förmlich. Ist das Kinderzimmer hoch genug, kommt eine Deckendämmung in Frage. Fachgerecht geschieht dies durch eine Verkleidung der Zimmerdecke in Trockenbauweise mit eingeklemmten Dämmplatten und einer Dampfbremsfolie.

Fußbodenkälte lässt sich durch eine Wärmedämmung unter dem Bodenbelag mindern. Diese besitzt den Vorteil, dass sie zusätzlich schallisolierend wirkt: Bei körperlich aktiven Kindern im Haus ist das sicher kein Nachteil.

Energieverbrauch von Geräten im Kinderzimmer senken

Die meisten Kinder besitzen eigene Geräte im Zimmer, zumindest einen CD-Player, eventuell sogar schon einen eigenen Computer. Der Standby-Betrieb verbraucht erstaunlich viel Strom, sogar dann, wenn kein Lämpchen am Gerät brennt. Steckdosenleisten mit Kippschaltern sorgen auch im Kinderzimmer dafür, dass Energiefresser vom Netz getrennt werden können, ohne den Stecker zu ziehen. Das regelmäßige Umlegen des Schalters ist für das Kind allerdings Übungssache.

Unser Fazit: Auch im Kinderzimmer gibt es jede Menge Energiesparpotential. Binden Sie Ihr Kind in die energieschonende Umgestaltung des Raumes mit ein und sprechen Sie mit ihm sachlich über die angestrebten Auswirkungen. Bringen Sie Ihrem Kind schon früh das Thema Umweltschutz nahe, die meisten Kleinen sind sehr sensibel dafür: So werden Sie mit etwas Geduld nach und nach mit Ihrem Nachwuchs am selben Strang ziehen.