Den idealen Bodenbelag für das Kinderzimmer finden

Warme Füße, reine Luft: den richtigen Bodenbelag für das Kinderzimmer finden: Welche Vorteile bieten Bodenbeläge wie Holzböden aus Parkett und Laminat oder alternativ ein Korkboden. Und warum Sie auf Böden, wie Teppich und PVC im Kinderzimmer verzichten sollten.

Welcher Bodenbelag ist der Richtige?

bodenbelag_im_kinderzimmer-300x200Eltern wissen: Umso kleiner das Kind, desto häufiger hält es sich auf dem Boden auf. Kleine Krabbler erkunden jede Ecke im Zimmer genau, große Rabauken sausen mit Autos und Pferdchen auf dem Fußboden herum. Darum kommt es im Kinderzimmer ganz besonders auf den Bodenbelag an, der möglichst warm und schadstofffrei sein sollte.

Teppichboden im Kinderzimmer

Als besonders warm und flauschig gelten Teppichböden, doch eignen sie sich auch für das Kinderzimmer? Kunststoffe in Teppichen geben oft besonders in der Anfangsphase schädliches Vinylchlorid oder Ausgasungen von Styrol-Butadien in die Raumluft ab, auch der Kleber für den Teppich ist nicht ausdünstungsfrei. Sogar Teppichböden aus reiner Wolle sind nicht immer frei von Schadstoffen, denn sie benötigen einen Mottenschutz. Beim Kauf lohnt sich also kritisches Hinsehen, achten Sie zum Beispiel auf das TÜV-Umweltsiegel.

Einen Teppichboden stets sauber und staubfrei zu halten, ist zudem kaum möglich. Zwischen den Fasern setzt sich fest haftender Schmutz ab, mit den Jahren leidet die Hygiene. Vor allem Allergiker-Kinder benötigen einen Bodenbelag, der leichter zu reinigen ist.

Darum sind PVC-Böden als Bodenbelag im Kinderzimmer nicht geeignet

Ein PVC-Boden benötigt stets den Zusatz von Weichmachern, um elastisch zu bleiben und nicht zu brechen. Weichmacher dünsten über die Jahre hinweg allmählich aus, sie wirken sich nachweislich negativ auf die Gesundheit aus. Obwohl die Oberfläche eines PVC-Bodens gut zu pflegen ist, eignet sich dieser nicht besonders gut für das Kinderzimmer.

Trotz wärmedämmender Unterlage bleibt das PVC auch vergleichsweise fußkalt, im Winter kann das richtig unangenehm werden. PVC und Fußbodenheizung passen zwar in den meisten Fällen technisch zusammen, doch die regelmäßige Erwärmung treibt nur noch mehr Schadstoffe aus dem Material in die Raumluft.

Bodenbelag Laminat bei Fußbodenheizung

Auch das Laminat besitzt eine kühle Oberfläche, die nur mit einer Wärmeisolierung von unten etwas verbessert werden kann. In Kombination mit einer Fußbodenheizung ergibt sich ein zum Spielen gut nutzbarer Fußboden. Im Öko-Test zeigten sich die meisten Laminate bezüglich der Schadstoffbelastung als „akzeptabel“ (https://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=101176&bernr=01). Hochwertiges Laminat ist sehr robust, es verträgt auch stärkere mechanische Belastungen.

Ein Problem ist die elektrische Aufladung, die sich bei Kunstharz nicht vermeiden lässt. Kinder erzeugen durch Ihr Spielverhalten viel Reibung, die wiederum zu elektrischen Spannungen mit raumklimatischen Folgen führt. Verschüttet das Kind Flüssigkeit auf dem Laminatboden, sollte man diese sofort entfernen, sonst können sich unschöne Beulen bilden.

Bodenbeläge aus Holz

Parkettboden: Parkett aus unversiegeltem Massivholz bevorzugt

parkett_im_kinderzimmerHolz speichert die Wärme, ein Fußboden aus Echtholzparkett lässt sich auch im Winter mit Socken begehen. Zum Wohle der Gesundheit Ihres Kindes lohnt es sich, auf eine Versiegelung zu verzichten und biologisches Hartwachs oder Parkettöl zur Oberflächenbehandlung zu verwenden. Denken Sie aber daran, dass Holzoberflächen immer empfindlich gegen Kratzer sind und Kinder nicht besonders schonend mit ihrem Fußboden umgehen. Wer beim Spielen und Toben entspannt zusehen kann, in der Gewissheit, dass der Parkettboden sich irgendwann einmal abschleifen und erneuern lässt, hat Vieles gewonnen.

Fertigparkett besitzt eine nur dünne Schicht aus Massivholz, die Trägerschicht besteht aus Spanplatten. Spanplatten enthalten aber im Regelfall gesundheitsschädlichen Formaldehyd, der im Kinderzimmer nichts zu suchen hat. Eine Versiegelung sperrt den Untergrund einigermaßen ab, doch sollte man hierzu einen lösemittelfreien Lack verwenden. Die meisten Fertigparkett-Beläge sind allerdings bereits versiegelt, und zwar hauptsächlich mit lösemittelhaltigen Produkten.

Bambusparkett: robust und umweltfreundlich

Bambus ist ein äußerst schnell nachwachsender Rohstoff mit hochwertigen Eigenschaften. In den meisten Fällen übertrifft Bambusparkett sogar die Härte von Eiche und gilt darum als besonders robust. Der langlebige Bodenbelag hat allerdings seinen Preis, echtes Bambusparkett erhalten Sie nicht unter 50 Euro pro Quadratmeter. Das Material ist angenehm fußwarm und allergikergeeignet.

Auf saugenden Untergründen lässt sich das Bambusparkett mit einem umweltfreundlichen Dispersionsklebstoff oder einem lösemittelreduzierten Kunststoffkleber kleben. Die Versiegelung mit einem umweltfreundlichen Parkettöl oder -wachs sollte für den Gebrauch im Kinderzimmer selbstverständlich sein.

Bodenbelag aus den Naturmaterialien Kork und Kautschuk

Korkboden: warm und angenehm weich

Kork ist neben dem Teppichboden ein besonders weiches Material, das zarten Kinderfüßen und -händen guttut. Außerdem wirkt es als Wärmespeicher: Da Kinder sehr gern mit Socken oder gar barfuß unterwegs sind, werden die Kleinen diesen Boden genießen.

Normalerweise kommt das Material für Korkböden unbehandelt auf den Markt, gesundheitsgefährdende Chemikalien sind selten bis gar nicht vorhanden. Korkoberflächen sind pflegeleicht, hygienisch und relativ unempfindlich gegen Wasser. Kork lädt sich außerdem nicht statisch auf, wie viele Kunststoffoberflächen. Achten Sie sowohl beim Kleber für Ihren Fußboden als auch bei der Versiegelung auf schadstofffreie oder -arme Produkte. Natürlich ist auch Korkboden als wertvolles Naturprodukt nicht ganz billig, dafür aber besonders empfehlenswert für ein gemütliches Kinder- und Babyzimmer mit sauberer Luft. Und der Nachbar von unten wird die Schalldämmung genießen!

Ein Kautschukboden hält was aus

Die wohl robusteste Bodenbelag für das Kinderzimmer ist der Kautschukboden. Das Material wird gern auch für Turnräume in Kindergärten verwendet, und das nicht ohne Grund. Dieser Bodenbelag bietet eine rutschfeste, flexible Oberfläche, die zusätzlich noch unempfindlich gegen Schmutz und Feuchtigkeit ist. Auf Kautschuk darf richtig gelebt werden!

Kautschuk benötigt keine künstlichen Weichmacher. Das Material, das dem tropischen Gummibaum entnommen wird, ist von Natur aus weich genug – und bleibt es auch. Es lässt sich außerdem nach Gebrauch recyclen: Das tut der Umwelt gut. Und auch dem Auge hat der Kautschukbelag etwas zu bieten, denn es gibt ihn in vielen tausend verschiedenen Farben und Mustern. Kindgerechter geht es kaum noch.

 

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