38. Schwangerschaftswoche (SSW)

Die Geburt steht kurz bevor

Spätestens in der 38 SSW werden vor allem Erstgebärende langsam nervös und fragen sich, wie sie erkennen, dass es „losgeht“.
Wir haben wichtige Geburtsanzeichen für Sie zusammengestellt.

carla-38-ssw-Tagebuch„Ich bin etwas verunsichert: Die Senkwehen kenne ich ja bereits, aber wie fühlen sich denn die richtigen Wehen an? Die tun am Anfang auch nicht immer wirklich weh, habe ich gehört. Was ist, wenn ich nicht rechtzeitig bemerke, dass es losgeht? Und wenn ich eine Sturzgeburt habe? Was muss ich dann tun, was kann Thomas machen? Wahrscheinlich mache ich mir mal wieder zu viele Gedanken.

Meine Hebamme sagt: Keine Angst, Geburtswehen wirst du auf jeden Fall bemerken. Und was die Sturzgeburt angeht: Diese Geburt ist bei Erstgebärenden höchst unwahrscheinlich. – Unwahrscheinlich heißt aber nicht unmöglich, oder?
Im Geburtsvorbereitungskurs habe ich gelernt, dass ich ein heißes Bad nehmen kann, um echte Wehen von Senkwehen zu unterscheiden. Die Senkwehen gehen von der Wärme und Entspannung eher weg, die Geburtswehen werden stärker. Mal sehen, ob ich im Ernstfall noch die Ruhe zu solchen Tests habe. Wahrscheinlich sause ich mit Thomas schon beim geringsten Anzeichen in die Klinik!“

Carlas Tagebuch 38. Schwangerschaftswoche (SSW) 

Unsere Tagebuchschreiberin ist nervös, das hat sie mit den meisten Frauen in dieser Schwangerschaftsphase gemeinsam. Besonders Erstgebärende sind trotz aller guten Ratschläge durch ihre Hebamme oft verunsichert. Sie machen sich Sorgen darum, den passenden Zeitpunkt für die Abfahrt in die Klinik zu verpassen – oder, ganz im Gegenteil, einen Fehlalarm auszulösen. Auch ein plötzlicher Blasensprung in aller Öffentlichkeit oder eine Sturzgeburt ist Thema ihrer Gedanken.

Anzeichen für die bevorstehende Geburt

Um die Unsicherheiten so klein wie möglich zu halten, fassen wir hiermit zusammen, welche Anzeichen bei einer bevorstehenden Geburt auftreten.

  • Wehen verstärken sich mit der Zeit, werden eventuell schmerzhafter, kommen in immer kürzeren Abständen.
  • Kräftige Wehen im regelmäßigen Abstand von unter fünf Minuten treten auf.
  • Die Wehen verstärken sich im heißen Bad oder beim Treppenlaufen.
  • Geburtswehen verschwinden nicht bei Positionsveränderung.
  • Bei vielen Schwangeren tritt kurz vor der Geburt Durchfall auf.
  • Zahlreiche Frauen verspüren eine ungewohnt starke innere Unruhe.
  • Ein besonderes Geburtsanzeichen ist der Blasensprung: Das Fruchtwasser läuft durch Scheide heraus. Das Platzen der Fruchtblase ist nicht immer sofort mit Wehen verbunden.

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Blutungen in der Hochschwangerschaft

Ein ernstzunehmendes Alarmzeichen ist frisches, hellrotes Blut, das aus der Scheide austritt: Dieses Symptom deutet auf eine Plazenta-Ablösung hin! Die Schwangere sollte sich sofort hinlegen und den Krankenwagen rufen. Beim Abgang des schützenden Schleimpfropfes am Muttermund kann eventuell ebenfalls etwas Blut dabei sein, doch dieses ist im Normalfall dunkel gefärbt und tritt nur in kleinen Mengen auf. Im Gegensatz zur vorzeitigen Ablösung der Plazenta gehört die Schleimpfropfablösung zu einer normalen Geburt dazu.

Der plötzliche Blasensprung: Jetzt geht es zügig los!

Bei etwa 10 Prozent aller Schwangeren beginnt die Geburt mit einem plötzlichen Blasensprung und beinah gleichzeitig einsetzenden Geburtswehen. In wenigen Fällen bleiben die Geburtswehen zunächst aus. Der Blasensprung an sich ist nicht schmerzhaft, manche Frauen hören ein reißendes Geräusch und spüren eine deutliche Entspannung in der Bauchregion. Dann rinnt das klare Fruchtwasser tröpfchenweise oder schwallartig durch die Scheide ab.

Was ist beim Blasensprung zu tun?

Wenn das Köpfchen des Babys bereits fest im Becken liegt, besteht beim plötzlichen Blasensprung keine Gefahr für das Kind. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, kann es zu einem Nabelschnurvorfall kommen, wenn die Nabelschnur zwischen Babykopf und Muttermund gerät. Zur Vorsicht sollte die Schwangere sich nun so schnell wie möglich in leichte Seitenlage begeben und einen Krankenwagen rufen. Es gibt allerdings keinen Grund zur Panik: Das plötzliche Reißen der Fruchtblase gehört einfach zum Abenteuer Geburt dazu.

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Ab der 38. SSW: besondere Überwachung von Plazenta und Fruchtwasser

Der Frauenarzt wird ab der 38. SSW besonders darauf achten, dass die Plazenta nicht übermäßig verkalkt ist und das Baby in genügend Fruchtwasser schwimmt. Manchmal entstehen nämlich im letzten Endspurt noch Versorgungsengpässe, die sich unter anderem im Fruchtwassermangel äußern: Dann ist schnelles Handeln gefragt, zumeist steht eine Geburtseinleitung oder ein Kaiserschnitt bevor.

Was der Muttermund uns verrät

Auch prüfen Arzt und Hebamme regelmäßig mittels Ertasten den Zustand des Muttermundes. Zur Geburt hin wird der Muttermund weicher und der Gebärmutterhals verkürzt sich. Ist der Gebärmutterhals vollständig „verstrichen“, beginnt mittels Wehentätigkeit das allmähliche Öffnen des Muttermundes bis auf 10 cm. Vor allem während der Geburt verrät der Zustand dieser wichtigen Körperzone, inwieweit der mütterliche Körper geburtsbereit ist. Öffnet sich der Muttermund bereits viele Wochen vor dem ET, ist für die Mutter im Regelfall strenge Bettruhe angesagt. Doch nun, in der 38. SSW, warten alle auf dieses willkommene Zeichen!

Das Baby in der 38. SSW

In dieser Schwangerschaftswoche haben die meisten Kinder bereits die 3.000 g-Marke überschritten, sie wiegen durchschnittlich zwischen 3,1 und 3,4 kg. In vielen Fällen sind Jungen etwas schwerer als Mädchen, doch das ist nur eine Faustregel, die sich nicht immer bewahrheiten muss. Gemessen vom Scheitel bis zur Ferse ist das Baby etwa 50 cm lang, passt also bereits in die Babykleidung Größe 50 für Normalgeborene. Häufig müssen die süßen Bodys und Strampler allerdings noch einige Tage im Schrank warten, bis der große Tag der Geburt endlich kommt.

Die 38. Schwangerschaftswoche auf einen Blick:

  • Anzeichen für die anstehende Geburt
  • Das Baby hat bereits ein Gewicht von ca. 3000 g erreicht und ist für die Geburt bereit
  • Plazenta und Fruchtwasser werden jetzt besonders kontrolliert
  • 38 SSW: Der Muttermund verändert sich

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