22. Schwangerschaftswoche (SSW)

Carlas Tagebuch in der 22 SSW:

22 SSW: Carlas 22 Schwangerschaftswoche„Ich habe mich ja schon daran gewöhnt, dass hin und wieder meine Nase etwas blutet. Aber mit den Wadenkrämpfen heute Morgen im Bett habe ich nicht gerechnet. Das hat echt wehgetan. Zum Glück ging es durch kräftiges Zehenanziehen wieder weg, aber hoffentlich passiert das jetzt nicht öfter …

Seit drei Wochen habe ich außerdem ständig Hunger auf Eintopf, am liebsten was mit Bohnen. Naja, für meinen Darm ist das nicht so gut, der hat danach nur noch mehr zu tun. Trotzdem verschlägt es mich immer mal wieder zu meiner Mama, die den besten Bohneneintopf der Welt macht. Hätte ich nie gedacht, dass es mal so kommt: Carla, der Eintopf-Fan!“

Wadenkrämpfe in der 22.SSW

Nächtliche Wadenkrämpfe sind in der zweiten Schwangerschaftshälfte recht weit verbreitet, normalerweise hören die schmerzhaften Muskelverhärtungen spätestens nach der Geburt des Babys wieder auf. Unsere Tagebuchschreiberin Carla macht es schon ganz richtig: Sie legt die Hände fest um ihre Zehen und zieht diese kräftig nach oben, so löst sich der Krampf. Durch verstärkte Magnesiumzufuhr aus der täglichen Nahrung schwächen sich die Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft oftmals ab.

Ernährungstipp: magnesiumhaltige Kost

Besonders viel Magnesium ist in Vollkornprodukten enthalten. Vollkornbrot unterstützt zugleich eine gesunde Verdauung und bringt den trägen Darm in Schwung. Auch in Haferflocken befinden sich neben vielen anderen wichtigen Nährstoffen relativ große Mengen Magnesiums: Zubereitet mit Milch, Banane, Erdbeeren und Honig kann ein Haferbrei zu einer echten Köstlichkeit werden. Schwangere, die außerdem viel grünes Gemüse, Milchprodukte und Nüsse essen, beugen mit dieser Ernährung ganz automatisch den schmerzhaften Wadenkrämpfen vor.

Wenn die bewusste Umstellung der Ernährung allerdings nicht hilft und die nächtlichen Attacken kaum noch zu ertragen sind, sollte die werdende Mutter im Arztgespräch abklären, ob eventuell eine Zeitlang die Einnahme von Magnesiumpräparaten angeraten ist. Darüber hinaus besitzt viel Bewegung eine positive Wirkung auf die nächtliche Muskelentspannung.

Hicks! – Was war denn das?

Ab der 22. SSW spüren viele Schwangere zeitweise ein zunächst seltsames Phänomen: ein regelmäßiges Zucken im Bauch, jetzt noch ganz leicht, aber mit der Zeit immer kräftiger. Das Baby hat Schluckauf! Seine Atem- und Schluckübungen in Kombination mit dem noch nicht vollständig entwickelten Zwergfall lösen die kleinen „Hickser“ aus.

Das ist völlig normal und tut dem Baby sogar gut, denn der Schluckauf bietet ein gutes Training für die allerersten Atemzüge nach der Geburt. Wenn die Mutter ihr Kleines in etwa 18 Wochen endlich im Arm hält, wird der kräftige Schluckauf noch häufiger wiederkehren, bis das Zwerchfell ganz ausgereift ist.

22 SSW: Veränderung der Brustwarzen

In dieser Phase der Schwangerschaft stellen viele werdende Mütter eine Veränderung an ihren Brustwarzen fest: Die Montgomery-Drüsen erheben sich auf dem Warzenhof und sondern pflegendes Fett ab. Der Körper bereitet sich auf die Stillzeit vor – vielleicht ein Signal für die werdende Mutter, sich näher mit dem Thema Stillen und Babyernährung zu befassen. Ein Gespräch mit der Hebamme oder ein gutes Buch über das Stillen klärt die wichtigsten Fragen und nimmt sicher auch ein paar unausgesprochene Ängste.

Baby in der 22. SSW: Entwicklung zum Wonneproppen

Das Baby legt indes vor allem stark an Gewicht zu, das Längenwachstum geht von nun an deutlich langsamer voran. Der Babyspeck mehrt sich allmählich, sodass das Kind in dieser Woche der Schwangerschaft schon beinah ein halbes Kilo wiegt. Sollte der Arzt beim Ultraschall ein niedrigeres oder höheres Gewicht ermitteln, gibt es im Normalfall keinen Anlass zur Sorge: Auch ungeborene Babys sind ganz individuelle Persönlichkeiten, die ihrem eigenen Wachstumszyklus folgen. Nur bei starken Abweichungen von der Normalkurve wird der Arzt genauer hinsehen müssen.

Noch keine Farbe im Spiel

Die Pigmentierung lässt allgemein noch etwas auf sich warten: Die Iris des Babys ist zwar vollständig ausgebildet, aber die Farbe fehlt noch. Dasselbe gilt für die Augenbrauen und die Kopfbehaarung: Bis jetzt ist alles noch unpigmentiert, aber die Gene geben ganz genau vor, wie die Augen- und Haarfarbe einmal aussehen wird.

Lauschen und staunen

Besonders schön: Neugierige Papas können durchaus einmal das Ohr auf den Kugelbauch legen und auf die Herztöne des Kindes lauschen. Eventuell folgt darauf ein Babytritt auf Papas Wange, in einigen Fällen nimmt der Lauschende aber auch ein schnelles Pochen wahr, das Hufgetrappel ähnelt. Und falls die Mama neidisch wird: Auf dem Markt befinden sich einige spezielle Geräte zum Abhören der kindlichen Herztöne, die allerdings relativ teuer sind. Manchmal besitzen Hebammen ein Leihgerät. Viel Spaß beim kleinen Lauschangriff!

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