19. Schwangerschaftswoche (SSW)

Carlas Tagebuch in der 19 SSW : 19 SSW„Mein Thomas ist einfach nur süß, gestern hat er mir sogar noch um 23 Uhr eine Currywurst geholt. Naja, und für sich selbst natürlich eine mit! Ich gebe zu, das ist nicht besonders gesund, aber ich hätte drei Würste essen können, und habe mich auf eine einzige beschränkt …

Heute Morgen stellt er sich auf die Waage und macht ein langes Gesicht: 2 Kilo zugenommen. Aber doch nicht von dieser einen nächtlichen Wurst! Thomas meint, dass er nun sympathieschwanger ist. Da musste ich echt lachen. Gibt es so etwas überhaupt?“

19 SSW: Der schwangere Mann

Schwangerschaftssymptome beim Mann? Unsere Tagebuchschreiberin Carla ist zu Recht verdutzt. Sind das nicht nur Spinnereien? Tatsächlich hat sich die Forschung bereits mit diesem Thema beschäftigt und festgestellt, dass erstaunlich viele werdende Väter während der Schwangerschaft ihrer Partnerin an Gewicht zulegen. Und nicht nur das: Einige Papas in spe leiden ebenso wie schwangere Frauen unter Sodbrennen, Rücken- und Bauchschmerzen, Müdigkeit, Heißhunger und Gefühlsschwankungen.

Der schwangere Mann – was steckt dahinter?

Für männliche Schwangerschaftssymptome gibt es sogar einen Namen: Couvade-Syndrom, abgeleitet von dem französischen couver (brüten). Carla darf sich freuen: Sympathieschwangere Männer erweisen sich häufig als besonders fürsorgliche Väter. Die Forschung vermutet, dass empfindsame werdende Väter sich von den weiblichen Geruchsstoffen während der Schwangerschaft beeinflussen lassen, dass aber auch der veränderte Lebensrhythmus des Paares eine wichtige Rolle spielt.

Melonenbauch in der 19. SSW

Der obere Gebärmutterrand – der sogenannte Fundus – erreicht in dieser Schwangerschaftswoche den Bauchnabel. Die werdende Mutter trägt nun eine Kugel in der Größe einer Melone vor sich her. Etwa 1 cm gewinnt die Gebärmutter ab jetzt wöchentlich an Umfang, die Organe der Schwangeren geraten dabei ziemlich unter Druck. Das kann sich in sporadischem Ziepen und Stechen äußern, der Darm arbeitet wahrscheinlich weiterhin ungewöhnlich träge.

Spieglein, Spieglein an der Wand …

In der 19. SSW steht außerdem ein kräftiger Hormonschub für die Schwangere an, der durchaus Auswirkungen auf das äußere Erscheinungsbild besitzt. Viele Frauen freuen sich über zunehmend dichtes und glänzendes Haar, andere wiederum quälen sich mit trockener Haut und Schuppen. Unzufriedenen hilft vielleicht ein Wellness-Tag bei der Kosmetikerin und eine Umstellung der Pflegeprodukte.

Weiblicher Stoffwechsel auf Hochtouren

Der Stoffwechsel leistet ab dieser Schwangerschaftswoche Gewaltiges, darum steigt auch die Körpertemperatur der werdenden Mutter leicht an. Schwangere sollten nun ganz besonders darauf achten, in ausreichendem Maße Flüssigkeit zu sich nehmen – allerdings keine zuckerhaltigen Limonaden. Richtig gut für Mutter und Kind sind Mineralwässer, Saftschorlen und Kräutertees. Im Tee schmeckt Honig besonders gut, Kristallzucker muss nicht sein. Wenn immer ein volles Glas am Arbeitsplatz oder auf dem Esstisch bereitsteht, fällt es erfahrungsgemäß leichter, wirklich genug zu trinken.

Mit Haut und Haar: das Baby in der 19. SSW

Ab der 19. SSW zählt beim Messen der Körperlänge nicht mehr der altbekannte Abstand zwischen Scheitel und Steiß, sondern die Scheitel-Fersen-Länge. Damit wird das Baby auf dem Papier immer ein paar Zentimeter länger, jetzt liegt es zum Beispiel ungefähr bei 23 bis 25 cm. Die Haut des Kindes besaß bis jetzt ein eher transparentes Aussehen, jetzt verdickt sie sich langsam. Auf dem Kopf sprießen die ersten, echten Härchen der Kopfbehaarung.

Gehirn und Immunsystem reifen heran

Die ausgefeilten Systeme der inneren Organe vervollständigen sich immer weiter, zum Beispiel reifen die Regionen im Gehirn, die für die Sinneswahrnehmungen zuständig sind. Das Baby nimmt also immer mehr äußere Reize wahr: Hören, schmecken, riechen, sehen, tasten – ein kleiner Mensch erkundet intensiv seine noch sehr begrenzte Welt. Berührt das kleine Menschlein nun die Gebärmutterwand, weicht es aktiv zurück.

Das Baby erhält allmählich ein eigenes Immunsystem, Leber und Milz arbeiten kräftig daran. Weiße Blutkörperchen und Gallenflüssigkeit strömen in dieser Schwangerschaftswoche in den kindlichen Körper. Das heißt aber nicht, dass das spätere Neugeborene eine voll ausgebildete Keimabwehr besitzt: Die Leistungsfähigkeit des Immunsystems baut sich auch Jahre nach der Geburt immer weiter aus.

Auf einen Blick: Alle Schwangerschaftswochen im Überlick vom ersten bis tritten Trimester.

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