17. Schwangerschaftswoche (SSW)

In der 17 SSW sind bereits ein paar Kilos mehr auf der Waage zu sehen. Jetzt gesund ernähren und dabei richtig gut essen. Das Baby hat an Größe zugelegt und füllt jetzt bereits eine Handfläche aus.

„ Carlas Tagebuch in der 17 SSW:

Carlas Tagebuch: 17 SSW
Carlas Tagebuch: 17 SSW

Der Ausschlag auf der Waage macht mir schon ein bisschen Sorge: 4 kg habe ich schon zugenommen!

Wo soll das noch hingehen? Ich muss unbedingt mit meinem Arzt darüber reden, ob das so normal ist, spätestens beim nächsten Ultraschalltermin. Apropos: Thomas fragte gestern nach dem Ultraschall, er will sich dafür extra freinehmen. Ich bin schon jetzt ganz hibbelig, wenn ich daran denke. Hoffentlich ist alles in Ordnung! Ach, noch drei Wochen … Sind jemals die Tage so langsam dahingeschlichen wie jetzt?

Ich habe mir schon die einzelnen Schwangerschaftswochen auf den Kalender eingetragen, jeden Dienstag kommt der Wechsel. Bis August sind es noch gefühlte tausend Jahre. Gut, dass ich bei der Arbeit so beschäftigt bin, sonst würden sich meine Gedanken wohl nur noch im Kreis drehen.“


Der Arzt oder die Hebamme überwacht die Gewichtszunahme der Schwangeren sehr genau, jedes Kilo wird im Mutterpass vermerkt. Im ersten Trimester bewegt sich beim Körpergewicht normalerweise noch nicht viel, vielleicht nimmt die Schwangere sogar ein wenig ab. Im zweiten Trimester hingegen schlägt die Kurve dann deutlich nach oben aus.

Optimale Gewichtszunahme

Bis zur 17. SSW haben die meisten Frauen 2 bis 5 kg zugenommen. Schmalere Personen dürfen durchaus stärker an Gewicht gewinnen als Frauen, die bereits übergewichtig sind. Insgesamt sollten werdende Mütter mit mittlerem BMI bis zum Ende der Schwangerschaft etwa 12 bis 16 kg zugenommen haben, das macht in den letzten beiden Trimestern etwa ein halbes Kilo pro Woche aus. Carla als normalgewichtige Frau muss sich also keine Sorgen machen. Und wenn sie doch zu viel zunimmt, wird ihr Arzt sie warnen.

Richtig gut Essen in der Schwangerschaft – die wichtigsten Tipps:

Nein, eine Schwangere muss nicht für zwei essen. Sie sollte sich besonders nährstoffreich ernähren, benötigt aber nur die Energie aus etwa 100 g Pizza mehr pro Tag als eine Nicht-Schwangere. Damit nimmt sie etwa 9 bis 16 kg bis zur Geburt ihres Kindes zu, mehr muss gar nicht sein.

Kohlenhydrate und Vitamine versus Fett und Zucker

Kohlenhydrate stehen ganz oben auf der Ernährungsliste, etwa die Hälfte eines gesunden Speiseplans besteht aus Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis sowie aus kohlenhydratreichem Obst und Gemüse. Besonders viele Vitamine liefert pflanzliche Kost, die fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag dürfen auch bei Schwangeren keinesfalls fehlen. Kristallzucker und stark Fetthaltiges hingegen sollte eine werdende Mutter nur sehr selten konsumieren. Aber die gesunden ungesättigten Fettsäuren, wie sie zum Beispiel in Nüssen und im Fisch vorkommen, sind weiterhin sehr gefragt. Wenn zweimal pro Woche Seefisch auf den Tisch steht, ist auch für eine gute Grundzufuhr von Jod gesorgt.

Drei wichtige Nährstoffe für Schwangere

Drei Nährstoffe sind in der Schwangerschaft besonders wichtig, manche werdende Mutter benötigt nach Absprache mit dem Arzt eine Extra-Zufuhr davon: Folsäure, Jod und Eisen. Die für ein gesundes Wachstum des Babys benötigte Menge Folsäure ist kaum allein aus der Nahrung zu beschaffen, darum nehmen viele Frauen bereits bei geplanter Schwangerschaft Folsäuretabletten ein. Jodiertes Speisalz trägt zur täglichen Jodversorgung bei, grünes Gemüse und rotes Fleisch liefern viel Eisen. Besonders gut nimmt der Körper das Eisen aus der Nahrung auf, wenn die Schwangere zeitgleich viel Vitamin C zu sich nimmt, zum Beispiel aus einem Glas Orangensaft.

Auf rohen Käse und geräuchertes Fleisch verzichten

Einige durch Keime in Lebensmitteln verursachte Erkrankungen gefährden das ungeborene Leben. Für gut informierte Schwangere sind darum Rohmilchprodukte sowie rohes oder geräuchertes Fleisch tabu. In diesen Lebensmitteln finden sich besonders häufig Listerien, manchmal auch Toxoplasmose-Erreger: Die Krankheitskeime sind zum Glück nicht hitzeresistent, sie überstehen weder Kochen noch Braten. Gut versorgt und vor Keimen geschützt, hat das Baby beste Chancen, gesund und kräftig auf die Welt zu kommen.

Gefäßbelastung nimmt ab der 17. SSW stetig zu

Das körperlich anstrengende 3. Trimester liegt in Carlas Fall mitten im Sommer. In den warmen Monaten stellen hochschwangere Frauen häufig fest, dass ihre Füße und Beine anschwellen und sich schwer anfühlen. Auch im Winter sind diese Symptome nicht auszuschließen. Die Gefäße unterliegen einer Höchstbelastung und benötigen nun besondere Pflege. Schon in der 17. SSW oder sogar noch früher können Frauen Schwellungen, Krampfadern und gefährlichen Thrombosen vorbeugen, indem sie ihre Venen gründlich pflegen.

Was hilft gegen geschwollene, schwere Beine?

Ein konsequentes Programm zur Venenpflege hilft, den Gewebeschwellungen weitgehend vorzubeugen. Zunächst ist es wichtig, die Beine in Bewegung zu halten, damit das Blut gut zirkulieren kann. Schon tägliches Spazierengehen hilft, aber auch Fahrradfahren, Schwimmen und Walking beeinflussen die Blutzirkulation positiv.

Ein entspanntes Hochlegen der Beine führt zu deutlicher Entlastung, am besten nach dem Sport. Zwischendurch die kräftig die Füße zu strecken, tut Venen und Muskeln gut. Das kurze Abduschen der Beine mit kühlem Wasser, eventuell sogar mehr als einmal pro Tag, sorgt für eine gute Durchblutung. Direkt danach sollte die Schwangere ihre Beine wieder aufwärmen. Eincremen und Massieren der Beine bilden eine sehr nützliche Zusatzbehandlung im Gesamtprogramm für starke Venen.

Das Baby in der 17. SSW

Der Fundusstand nähert sich in dieser Schwangerschaftswoche dem Bauchnabel um etwa 4 cm. Die meisten Frauen können nun ihre normale Kleidung nicht mehr tragen, das Bauchband hat ausgedient. Es ist sehr empfehlenswert, vor dem Kauf von Schwangerschaftkleidung jedes Kleidungsstück anzuprobieren, denn manche Hosen drücken unangenehm auf den Bauch oder lassen sich nur mit Mühe auf die passende Weite einstellen.

Der Babyspeck kommt

Das kleine Wesen im Bauch hat den Mutterkuchen nun im Wachstum überholt, es würde nun bequem in eine Handfläche passen. Jetzt beginnt es schon, Fett anzusetzen, um sich vor Kälte zu schützen. Bis der niedliche Babyspeck wirklich ins Auge fällt, braucht es allerdings noch einige Wochen. Die Proportionen wirken noch etwas verschoben, Rumpf und Beine müssen gegenüber Kopf, Händen und Füßen noch kräftig wachsen. Doch unsere Tagebuchschreiberin freut sich zurecht auf den nächsten Ultraschall, denn dort wird ihr und ihrem Mann ein niedliches Babygesicht entgegenblicken, das bereits eine erstaunliche Mimik besitzt.

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