15. Schwangerschaftswoche (SSW)

15-SSW-SchwangerschaftswocheCarlas Tagebuch 15. SSW (Schwangerschaftswoche):

„Meine Schwester hat mir erzählt, dass sie in der 16. Woche schon die Bewegungen ihres zweiten Kindes gespürt hat. Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, die Tritte von einem so kleinen Wesen im eigenen Bauch zu spüren!

Im Internet schrieb eine Frau, dass es zuerst wie ein Kitzeln von Schmetterlingsflügeln ist. Alles, was ich manchmal im Bauch fühle, sind diese dummen Blähungen. Aber vielleicht kann ich das nur noch nicht unterscheiden, wer weiß? Ich muss aber ehrlich sagen: Spürbare Bewegungen würden mich sehr beruhigen, dann weiß ich, dass mit meinem Baby alles in Ordnung ist.“

Der obere Gebärmutterrand liegt jetzt schon etwa 8 cm unter dem Bauchnabel, das Baby braucht immer mehr Platz. Der weibliche Körper verändert sich, der Bauch ist zumeist schon deutlich sichtbar. Bei vielen Schwangeren verschwindet allmählich die Taille, anderen wächst ein echter „Spitzbauch“, der die Silhouette kaum verändert. Frauen, die nicht ihr erstes Kind erwarten, spüren eventuell schon die Bewegungen des Babys, ganz leicht, wie ein Flattern im Inneren. Erstgebärende müssen sich zumeist noch zwei bis drei Wochen gedulden, bis sie ganz sicher sagen können: Ja, mein Baby tritt mich!

Sex in der Schwangerschaft?

Die Genitalien der Frau sind in der Schwangerschaft besonders stark durchblutet, das kann in Kombination mit der Hormonschwemme zu vermehrter Lust führen. Doch jeder Mensch ist anders, manche Frauen möchten nun lieber gar keinen und nur sehr seltenen Geschlechtsverkehr. Der wachsende Bauch wird von vielen Schwangeren beim Sex mit dem Partner als zunehmend unbequem empfunden – und einige Frauen machen sich sogar Sorgen, dass ihr Kind beim Sex Schaden erleidet.

In einer normalen, stabilen Schwangerschaft schadet der Geschlechtsverkehr jedoch weder Mutter noch Kind. Bei einer Risikoschwangerschaft sollte die Schwangere diese Frage mit ihrem Gynäkologen abklären.

Übungswehen, was ist das?

Nach vermehrter körperlicher Aktivität, zum Beispiel nach dem Geschlechtsverkehr, können bereits in der 15. SSW sogenannten Übungswehen auftreten, fachsprachlich „Braxton-Hicks-Kontraktonen“ genannt. Die Übungswehen äußern sich durch schmerzlose Verhärtungen des Bauches, die dadurch entstehen, dass sich die Gebärmutter streckt und dehnt. Die Muskeln trainieren bereits für die Geburt, das ist ganz normal. Allerdings sollte die werdende Mutter sich bei vermehrten Übungswehen besser eine Weile ausruhen und im Zweifelsfall – besonders bei Schmerzen – den Gynäkologen aufsuchen.

Muttermilch schon in der 15. SSW ?

Manche Frauen stellen schon in diesem noch recht frühen Stadium der Schwangerschaft einen Austritt von Muttermilch aus den Brustwarzen fest. Das ist zwar nicht bei allen Schwangeren der Fall, aber trotzdem ganz normal. Es handelt sich um die extrem nährstoffreiche Vormilch, die etwas gelblich aussieht. Diese wird das Neugeborene in den ersten Tagen gründlich „aufpäppeln“, bis dann weiße Muttermilch einschießt.

Das Baby in der 15. SSW – Der keine Gourmet wächst

Das Baby wächst inzwischen munter weiter, im Durchschnitt ist der Fötus nun schon bei 10 bis 12 cm Länge und 50 bis 100 g Körpergewicht angelangt. Wenn die Schwangere sich abwechslungsreich ernährt, wird das Kind nun eine wahre Geschmacksexplosion erleben: Das Fruchtwasser schmeckt nämlich nicht immer gleich, sondern es enthält Aromastoffe der jeweiligen Nahrung. Da das Baby immer wieder ein wenig davon schluckt, lernt es nun erste Geschmackswelten kennen – und entwickelt vielleicht sogar schon gewisse Vorlieben!

Kreislauf, Gehirn und Harnwege: alle Systeme intakt!

Die Gehirnstruktur des Babys ist ungefähr in dieser Schwangerschaftswoche fertig ausgebildet, jetzt müssen sich die Zellen nur noch vermehren. Der kindliche Körper stellt selbstständig Aminosäuren und Insulin her. Der winzige Blutkreislauf ist bereits vollständig ausbildet. Er funktioniert als eigenständiges System, ebenso wie die Harnwege. Mit seinen kleinen Lungen atmet der Fötus Fruchtwasser ein und wieder aus.

AFP-Untersuchung in der 15 SSW

Ab dieser Schwangerschaftswoche wird die Leber des Babys ungefähr vier Wochen lang AFP produzieren. Das Alpha Fetoprotein gelangt auch in das Blut der Mutter. Nach einer Blutentnahme kann eine Laboruntersuchung Hinweise auf ein mögliches Down-Syndrom liefern. Zur endgültigen Diagnose benötigt der Arzt allerdings noch weitere Untersuchungen. Schwangere, die an dieser Untersuchung interessiert sind, sollten sich spätestens in der 15 SSW an ihren Gynäkologen wenden.

Die 15. Schwangerschaftswoche im Überblick:

  • bessere Durchblutung kann zu mehr sexueller Lust führen
  • Die Muskulatur Gewährmutter bereitet sich bereits jetzt auf die Geburt vor
  • Der Fötus wächst und ist bereits 10-12 cm lang
  • Die AFP-Untersucheng ist in der 15. SSW möglich

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