Raumplanung

Der Diplom-Designer und freischaffende Innenarchitekt Gerd Kirchner gründete 1990 sein Gestaltungsatelier KIRCHNER im Herzen Berlins. Ein Schwerpunkt im Bereich Innenarchitektur liegt dabei in der Planung von "mitwachsenden" Räumen, die sich ohne teure Umbauten anpassen lassen, wenn aus kleinen Kindern junge Erwachsene werden, die mehr Freiraum und Privatspähre für sich beanspruchen.

Als "Experte für kinderfreundliches Wohnen" zeigt der Innenarchitekt, wie Eltern bereits bei der Hausplanung durch vorausschauende Zonierung (Raumanordnung) "mitwachsende" Räume für unterschiedliche Familienphasen planen können, um später teure Rückbauten zu vermeiden



Raumplanung für Einfamilienhäuser

Bei Paaren, die sich ein Haus bauen lassen und mit Familienzuwachs rechnen, sollten pro Kind etwa 16 qm als abgeschlossener Raum vorsorglich einberechnet werden. Ab zwei Kindern ist es ratsam, mindestens ein kleineres zweites Bad mit einzuplanen, um morgendlichen Streit zu vermeiden. Da heute viele Kinder auch während der Ausbildung oder des Studiums noch bei ihren Eltern wohnen, ist es wichtig, auch die veränderten Bedürfnisse junger Erwachsener in Hinblick auf Privatsphäre und Arbeitsplatz mit einzuplanen.

Separater Außenzugang schützt die Privatsphäre

Kindern sollte man wenn möglich schon vorsorglich einen separaten Außenzugang zu ihren Bereichen schaffen. Bei einer zurückliegenden Planung eines Hauses hatten wir das vorgedachte Kinderzimmer, welches zwischen Schlaf- und Arbeitszimmer der Eltern liegen sollte, mit Nutzung des einzigen familiären Bades herausgenommen und an die gegenüberliegende Seite des häuslichen Eingangsbereichs gesetzt. Über einen zusätzlichen Außenzugang und einem integrierten Bad für das Kind mit einem Vorraum zum Treffen mit Freunden wurde daraus eine quasi eigene Einheit.

Aufenthaltsraum statt Wohnzimmer

Egal ob nur ein Kind oder zwei oder drei: Es ist immer ratsam an einen Aufenthaltsraum zu denken, der es dem Nachwuchs erlaubt, sich mit anderen Kindern zu treffen, zu spielen und auszutauschen, ohne dass das Familienleben darunter Spannungen erfährt. Das familiäre Wohnzimmer ist hierfür meist denkbar ungeeignet.

Rückzugsräume auch für Eltern wichtig

Bei der Grundrissplanung sollte Obacht gegeben werden, wo die Zonierung der Kinderzimmer an mögliche Privatsphären der Eltern (Schlafzimmer der Eltern, Arbeitszimmer der Eltern...) grenzt. Ziehen Sie vorbeugend in Betracht, dass Ihre Kinder älter werden, ungestört lernen wollen oder für das Studium arbeiten möchten. Langfristig werden daher unterschiedliche und klar getrennte Wohnbereiche benötigt, die jedes Familienmitglied individuell und ungestört für sich nutzen kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.